SIGI ZIMMERSCHIED
Multiple Lois – Einwürfe eines Parasiten
Lois wird in Bälde sechzig.
Er ist stolz auf sich.
Er hat nie etwas geleistet und immer gut gelebt.
Er hat sich eben die Geschenke gesucht, die das Leben vor ihm versteckt hat.
Aber warum steht er jetzt ratlos und ängstlich in einem leeren Raum und
stammelt um sein Leben?
Warum rechtfertigt er sich?
Alle machen es doch so.
Alle saugen am Wirt.
Homo homini ixodes.
Jeder ist jedermanns Zeck.
Allen voran der Staat.
Die Oberzecke.
Wie Onkel Norbert immer sagte.
Es gibt in Deutschland acht Millionen Zierfischerl und zwei Millionen Beamte.
Das sind zehn Millionen hilflose Geschöpfe, die gefüttert werden müssen.
Nein, er hat sich nichts vorzuwerfen.
Auf einen Zierfisch mehr oder weniger kommt es doch nicht an.
Lois wird in Bälde sechzig.
Oder doch nicht mehr?
Pressestimmen:
“Wieder eine dieser banal monströsen Typen also, die Sigi Zimmerschied da im neuen Programm mit fast schmerzhafter Präsenz entwirft. Einen radikal Deformierten. Denn die Deformation des Menschen, das ist wie immer Zimmerschieds Generalthema. Er versucht ihre Mechanismen zu ergründen, spürt nach, wie Milieu und Erziehung, vor allem aber Geschichte und Gesellschaft die Psyche verunstalten… Zimmerschied bündelt das dann nur und projiziert es auf eine Figur. Diesmal also auf den Herrn Alois, der, auch das wird von Minute zu Minute klarer, die moderne, niederbayerische Variante von Qualtingers `Herrn Karl` werden sollte – und es auf erschütternd geniale Weise geworden ist… Noch bei jedem seiner Programme schrieben die Kritiker, da könne Zimmerschied nichts mehr draufsetzen. Noch jedes Mal hat er dann doch wieder einen neuen, überzeugenden Dreh gefunden. Diesmal hat er sich in jeder Hinsicht selbst übertroffen.”
(Südd. Zeitung)
“Zimmerschied ist ein besessener Moralist, der keine Kompromisse eingeht. Er hat sich in all den Jahrzehnten jene Unabhängigkeit bewahrt, die es ihm erlaubt, sich bei seinen Attacken nur an seiner eigenen Werteskala zu orientieren. Zimmerschied darf auf Politiker, Banker und Kleriker, ja sogar auf Künstler und Kollegen eindreschen. Rücksichtslos, wenn ihm danach ist. Weil er Recht hat. Weil nur er bestimmt, was richtig ist. Und dafür wird er geächtet oder geachtet. Mit seiner verbalen Radikalität bleibt Zimmerschied nie an der Oberfläche. Erst wenn er sich zu den harten Wurzeln des Übels vorgearbeitet hat, fährt er die Krallen richtig aus. Und dann wird schonungslos gemetzelt. Es war nie Zeit für ein Zimmerschied-Programm. Deshalb sind sie immer hoch an der Zeit. Und deshalb sollte man sich Zeit für sie nehmen.”
(Peter Blau, kabarett.at)
Eintritt: 20,- / ermäßigt 18,-
Vorverkauf: 18,-
Vorverkaufskarten erhältlich bei Kino & Buchhandlung Wurzinger in Freistadt